Weisse Rosen
Du gehst an meiner Seite hin
Und achtest meiner nicht;
Nun schmerzt mich deine weisse Hand,
Dein süsses Angesicht.
O sprich wie sonst ein liebes Wort,
Ein einzig Wort mir zu!
Die Wunden bluten heimlich fort,
Auch du hast keine Ruh.
Der Mund, der jetzt zu meiner Qual
Sich stumm vor mir verschliesst,
Ich hab ihn ja so tausendmal,
Vieltausendmal geküsst.
Was einst so überselig war,
Bricht nun das Herz entzwei;
Das Aug, das meine Seele trank,
Sieht fremd an mir vorbei.
Theodor Storm
(gefunden in Theodor Storm, Werke, Winkler)
Du gehst an meiner Seite hin
Und achtest meiner nicht;
Nun schmerzt mich deine weisse Hand,
Dein süsses Angesicht.
O sprich wie sonst ein liebes Wort,
Ein einzig Wort mir zu!
Die Wunden bluten heimlich fort,
Auch du hast keine Ruh.
Der Mund, der jetzt zu meiner Qual
Sich stumm vor mir verschliesst,
Ich hab ihn ja so tausendmal,
Vieltausendmal geküsst.
Was einst so überselig war,
Bricht nun das Herz entzwei;
Das Aug, das meine Seele trank,
Sieht fremd an mir vorbei.
Theodor Storm
(gefunden in Theodor Storm, Werke, Winkler)