Den Sommer verbrennen im
fernsten winkel des felds
im schutz von
holunder flieder hohem
gestrüpp schon eingeübt in die
steigende hitze, die
springende glut, in die
brandwunde kummerseite
feuerwärts dort
den sommer verbrennen
das dünne gestängel von phlox
rittersporn fingerhut malven die süssen
gaben verkapselter saat alles
in flammen
hier im schutz von
dem wind den sommer
zu asche besprechen
während der herbst schon
im nahen schilf liegt
und lauscht wie der sommer
endet als schwarze
narbe im feld.
Esther Kinsky
(gefunden in: Aufbruch nach Patagonien, Matthes & Seitz)