Sonntag, 25. Mai 2014

von dir zu mir

Wieder wellt sich dein Haar, wenn ich wein. Mit dem
Blau deiner Augen
deckst du den Tisch unsrer Liebe: ein Bett zwischen
Sommer und Herbst.
Wir trinken, was einer gebraut, der nicht ich war, noch du,
noch ein dritter:
wir schlürfen ein Leeres und Letztes.

Wir sehen uns zu in den Spiegeln der Tiefsee und reichen
uns rascher die Speisen:
Die Nacht ist die Nacht, sie beginnt mit dem Morgen,
sie legt mich zu dir.

Paul Celan