Dienstag, 26. Februar 2013

hören sehen lesen




Musik ist die Sehnsucht nach einem Land,

in dem es sich wenigstens nach was
anhören soll, wenn es schon
nach nichts aussieht.
Malerei ist derselbe positive Bezug
zu diesem Problem.
Natürlich mit umgekehrten Vorzeichen.
Und Literatur, tja, einige verstehen zwar
nicht alle Worte, aber einige Worte
verstehen sie eigentlich alle.
An die kann man sich halten.
Literatur, Musik, Malerei oder einfach
dasein, ruhigbleiben und atmen, ohne Ehrgeiz.
Das sind die Dinge, über die man sich
zumindest noch streiten kann.
Alle anderen "Beschäftigungen" sind
von einer stumpfen Dummheit getroffen –
erwischt, wie Soldaten, von rostigen Säbeln,
an deren Griffen jeder Idiot mal kurz,
im vorbeigehen, drehen kann.

Norbert Hinterberger
(gefunden in: Keine Angst ich bin nur neidisch, Pohl'n'Mayer)