Mir ist es oft, als ob die Erde sich
jetzt atemleise meinem Blick entzöge,
und eine fremde Landschaft tritt für sie,
wie eine Bilderschrift, um alles Schauen.
Wohl weiss ich noch die Namen mancher Dinge
und sage: Wolke, Tauwind, Birnbaum, Mond!–,
und sage: Wolke, Tauwind, Birnbaum, Mond!–,
doch haftet jedem solche Sanftmut an,
wie früher nur dem Bild der toten Mutter.
Und auch die neue Gegend ist verschlossen,
gleich einem Garten, den ein Herr bewohnt,
der mich erwartet für viel spätre Zeit.
Das lässt mich nun in allem so allein,
dass ich mich manchmal aus mir selber hebe,
um was Vertrautes in den Raum zu tun,
aus dem die Erde atemleise flieht.
Christine Lavant