O wie so lieb, als ich, mein zartes Vöglein,
dein leise widerstehndes Köpfchen nahm
und deinen Schelmenmund herzinnig küßte!
In Anmut löstest du mein Wesen auf.
Dein Liebreiz übersonnte den Geliebten,
daß er sich gab glückselig-weichen Worts
und seines Ernstes kindlich-froh vergaß.
Und lange noch, nachdem ich dich verlassen,
sah ich in tiefer Güte auf die Welt
und segnete um deiner blauen Augen
mit einem großen Segen alles Sein.
Christian Morgenstern
(gefunden in: Werke und Briefe, Urachhaus)
dein leise widerstehndes Köpfchen nahm
und deinen Schelmenmund herzinnig küßte!
In Anmut löstest du mein Wesen auf.
Dein Liebreiz übersonnte den Geliebten,
daß er sich gab glückselig-weichen Worts
und seines Ernstes kindlich-froh vergaß.
Und lange noch, nachdem ich dich verlassen,
sah ich in tiefer Güte auf die Welt
und segnete um deiner blauen Augen
mit einem großen Segen alles Sein.
Christian Morgenstern
(gefunden in: Werke und Briefe, Urachhaus)