Dienstag, 25. Juni 2013

der wind



der wind strolcht durch die stadt unter falschem namen
der unbekehrbare anarchist
er überfällt gleichermassen die bösen und die guten
nachts durchstöbert er die dachböden und schlägt ein
die scheiben auch der armen
er klaut auf balkons von der leine die wäsche
vornehme oder zerlumpte das ist ihm gleich

oft verbirgt er sich in müllgruben unter brücken oder auf bäumen
treibt sein spiel mit ehrsamen hüten zerreisst alles 
papier unbeschriebenes und beschriebenes
der analphabet

er ist ein grosser gegner aller ruhe
bald weht er so bald anders bald greift er frauen untern rock
er lacht laut der öffentlichen meinung ins gesicht

all dass weiss man und doch kann niemand ihn fassen

Franz Hodjak