Liebe gibt es nicht, jedenfalls nicht so, sie ist ganz anders. Sie ereignet sich in Sekunden,
verharrt nur Momente: "Meine einzige Liebe. Heiligabend neunzehnachtundsiebzig, /
Einundzwanzig Uhr, / Führte sie in der Lychener Strasse, / Berlin, ihren Foxterrier aus.
Nur / Als ich direkt neben ihr ging, / Unterbrach sie den leisen Gesang." Ein
Liebesgedicht und zugleich die fast verzweifelte – herbeigedichtete – Beschwörung einer
Nähe, die das wirkliche Leben nur in Augenblicken noch zulässt.
Uwe Kolbe