Wussten wir was den Reigen in Gang hält?
Dass Liebe einsamer macht,
Schien erwiesen. Jeder behielt ihn für sich,
Seinen Dorn, bis zur Unzeit
Das Blut die Verbände durchschlug. Selten
Blieb jemand unverletzt. Eher kroch
Ein Schmerz beim andern unter. Verlassen
Zu sein war das grösste Übel,
Nichts zu fühlen im Frühling, wie amputiert
Vor defekten Riesenrädern ...
Wie uns der Wind in die Baumkronen hob,
Aus denen wir fallen sollten,
Glücklich mit einem langen Himmelsschrei.
Durs Grünbein
(gefunden in: Falten und Fallen, Suhrkamp)