Donnerstag, 20. Juli 2017

leer und keck

Dieses Gedicht könnte auch heissen: letzte Worte. Mit jedem Gedicht, mit diesem aber nun endgültig, habe ich die Worte abgeschüttelt. Wie beim Spatzen: erst das wilde Staubbad, dann alles abschütteln, dass die Funken fliegen. Befreit vom Reflektieren übers Dasein, schaue ich ihm wieder leer und keck entgegen. Berauscht von Unbedarftheit; ich weiss nichts; der Äther darf mich küssen; das Leben beginnt. Ich lerne wieder zu sprechen, aber ganz langsam. Und dann das Ganze wieder von vorne.

Angela Krauss
(über ihr Gedicht Wann, wenn nicht jetzt")